Traditions- und Brauchtumspflege auf dem Schützenfest

Traditions- und Brauchtumspflege
Traditions- und Brauchtumspflege

Anhänger KönigsordenDie Tradition der Schützenfeste geht bis ins Mittelalter zurück, als sich die Menschen vor Diebesbanden schützen mussten. Heute ist der militärische Hintergrund weit nach hinten gerückt, doch einige Traditionen und Bräuche sind bis heute geblieben. Wie sie sicher wissen, halten alle Schützenvereine sehr an ihnen fest, weil sie nicht nur ein Teil der Geschichte des jeweiligen Vereins sind, sondern auch für den Zusammenhalt sorgen. Zudem werden sie mit besonders viel Stolz an die nächsten Generationen herangetragen werden.

Ein paar davon möchten wir Ihnen vorstellen, weil wir sie für besonders spannend halten.

Dazu müssen wir allerdings sagen, dass jeder Schützenverein seine ganz eigene Traditions- und Brauchtumspflege betreibt, was auch daran liegt, dass sie regional sehr unterschiedlich sind. Einige, wie die Wahl des Schützenkönigs, das Vogelschießen oder die Schützenumzüge mögen zwar unterschiedlich gestaltet sein, dafür aber ein fester Bestandteil eines ziemlich jeden Schützenvereins.
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Wahl des Schützenkönigs

Bestandteil eines wohl jeden Schützenfests ist die Wahl des Schützenkönigs. Je nach Schützenverein wird er schon vor dem Schützenfest oder währenddessen gewählt. Meist dadurch, dass sich die Anwärter ein Wettschießen liefern. Manche Vereine bieten nur einen Schuss, andere 10, wobei am Ende der gewinnt, welcher nach den entsprechenden Regeln am besten geschossen hat. Der Schützenkönig übernimmt repräsentative Aufgaben, bis der nächste gewählt wird. Außerdem wird er groß gefeiert, nicht selten mit einem gemeinsamen Umzug vom Ort des Schießwettbewerbs zu einem Festplatz.

So mancher Schützenverein wählt nicht nur einen Schützenkönig, sondern beispielsweise einen für die Jugendschützen und einen für die Luftpistolenschützen.

Schützenumzüge

Die Schützenumzüge sind sehr beliebt, weil sie meist nicht nur in der Gruppe der Schützen stattfinden, sondern äußerst pompös ausgestattet sind. Entweder marschieren auch die Bürger mit oder sie säumen die Straßenränder und feiern ihre Schützen und den Schützenkönig.

Der längste Schützenumzug der Welt wird jedes Jahr in Hannover zelebriert. Der Schützenausmarsch hat über 100.000 Besucher angelockt und konnte es sogar ins Fernsehen schaffen. Auf der 3,5 Kilometer langen Strecke finden Sie während des Schützenumzugs in Hannover Festwagen, regionale und internationale Gäste, Musiker, geschmückte Kutschen und noch vieles mehr.

Leider ist nicht jeder Schützenumzug so groß, doch das bedeutet nicht, dass er nicht weniger schön ist. Auch die kleinen Umzüge machen ein Schützenfest zu dem, was es ist.

Vogelschießen

Das „Vogelschießen“, mancherorts auch als „Adlerschießen“ bekannt, wird nicht mehr mit einem echten Vogel begangen. Heute werden Holzmodelle genommen, die sich auf einer langen Stange befinden. Die Schützen müssen das Tierchen abschießen. Der Gewinner ist oftmals der neue Schützenkönig. Nach den Regeln ist der König der, der es schafft, den Vogelrumpf zu teilen oder das allerletzte Teil abschießt oder nach dem vorgegebenen Punktesystem die meisten Punkte holt.

Schützenfest Exten

Seit über 130 Jahren findet das Schützenfest Exten statt. Exten ist ein Ortsteil von Rinteln, welches sich wiederum im niedersächsischen Landkreis Schaumburg befindet. Das Schützenfest findet über mehrere Tage statt und ist allen Teilnehmern auch nach dieser Zeit noch eine große Freude. Seit je her wird die historische Schlacht gegen Napoléon III. nachgestellt. Dabei wird auf die Korrektheit der Geschichte und des Schlachtverlaufs geachtet. So verlieren die Eolendörper jedes Jahr aufs Neue. Auch wenn der Ausgang dieser traditionellen Schlacht immer gleich aussieht, so wird dennoch keine wie die andere sein, denn es werden sich immer neue Wege überlegt, wie Napoleon in die Gefangenschaft gebracht werden kann.

Das nächste Schützenfest in Exten können Sie 2017 besuchen.

Schützenfest Uelzen

In der Hansestadt Uelzen, die im nordöstlichen Niedersachsen liegt und zu Hamburg gehört, wird alle fünf Jahre das traditionelle Grenzbeziehen begangen. Es ist ein Teil des Schützenfests, welches seinen Ursprung im 14. Jahrhundert hat und aus dem „Vogelschießen“ entstanden ist. Das „Grenzbeziehen“ findet nicht nur unter den Schützen statt, auch die Bürger dürfen teilnehmen. Gemeinsam wandern sie zum Stadtwald, wo sich der „Schützenstein“ befindet, welcher auf seinen korrekten Platz kontrolliert wird.

Außerdem freuen sich die Teilnehmer des Schützenfestes auf den „Ausmarsch zum Fischerhof“, welcher am Pfingstmontag stattfindet. Ebenso beliebt ist das „Königsschießen“, an dem diejenigen teilnehmen dürfen, die auch beim Ausmarsch dabei waren. Zur Verfügung stehen fünf Schüsse. Diese werden per Freihand auf die „Königsscheibe“ aus 100 Meter Entfernung abgegeben. Wer die besten Schüsse abgibt, darf sich am Ende des Königsschießens als Schützenkönig sehen, der anschließend mit Musik, einem Feuerwerk und einem rauschenden Fest gefeiert wird.